Ein Ort des Grauens 
mit Stacheldraht
und Wachtürmen

Im KZ Burgau waren 1945 über 1000 Menschen eingepfercht. 978 jüdische Frauen kamen in Viehwaggons aus Bergen-Belsen und Ravensbrück – todkrank, frierend und halb verhungert. Die jüngsten waren gerade einmal 13 Jahre alt. Wer sich auf den Beinen halten konnte, musste im Waldwerk arbeiten. Dafür erhielten sie die doppelte Essensration: zwei Scheiben Brot.

150 männliche KZ-Häftlinge wurden aus Augsburg-Pfersee zur Montage in den Scheppacher Forst gebracht. 

An das Lager Burgau erinnerte sich Richard Käßmair aus Zusmarshausen. Er hatte dort als Elektriker-Lehrling gearbeitet.

"Geschlafen wurde in Stockbetten, ganz primitiv, zugedeckt mit einer Wolldecke. Zu essen gab es Brot und eine Wassersuppe, zwei Scheiben Brot am Tag. An jeder Ecke des Lagers stand ein Wachturm, der von einem SS-Mann mit einem Maschinengewehr besetzt war. Von dort war das ganze Lager zu kontrollieren. Zwischen Lagerrand und Mindel ging ein Fahrweg durch. Eines Tages fuhr ein Bauer Mist mit zwei Gäulen. Wie er mit dem leeren Mistwagen wieder zurückkam am Lager vorbei, warf er zwei Äpfel über den Zaun. Das sah ein Wachposten und setzte sofort eine Garbe Maschinengewehrfeuer vor das Fuhrwerk, als Warnung."

Rund 1000 jüdische Frauen kamen 1945 aus den Konzentrationslagern Bergen-Belsen und Ravensbrück nach Burgau. Wer sich auf den Beinen halten konnte, wurde für die Arbeit im Waldwerk Kuno eingeteilt. 

Erinnerungen
einer Überlebenden

Rachela Ajzenberg musste im geheimen Waldwerk Kuno schuften. Sie überlebte. Mit ihren Schwestern gelang ihr noch vor dem Einmarsch der Alliierten die Flucht. Ihre Tochter Rose Kuest besuchte den Ort des Grauens. Sie wollte den Ort sehen, an dem ihre Mutter für die vermeintliche Wunderwaffe der Nazis leiden musste. In einem Interview berichtete sie über ihre Gedanken und Gefühle.

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